Kooperationsmodell

Mit dem "Brannenburger Weg" haben die Maria-Caspar-Filser Volksschule und die Dientzenhofer-Schule eine neue Richtung in der sich wandelnden Schullandschaft eingeschlagen. Dem Kooperationsmodell zwischen Haupt- und Realschule liegt ein breit gefächertes, pädagogisches Konzept zugrunde, wobei schon dessen Unterzeichnung - im Gebäude der Hauptschule und musikalisch umrahmt durch einige Realschüler - einen Ausblick auf die künftige Zusammenarbeit gab.

Im "Brannenburger Weg" verankert sind Maßnahmen zur gezielten individuellen Förderung und Stärkung der Durchlässigkeit zwischen den Bildungsgängen beider Schularten. Durch Brückenkurse in der 5. Klasse wird der Weg von der Mittel- zur Realschule in die nächsthöhere Jahrgangsstufe erleichtert, durch Intensivierungseinheiten oder Förderstunden soll eine Senkung der Wiederholerquoten an beiden Schularten erreicht werden. In der Jahrgangsstufe 9 liegt ein Schwerpunkt des neuen Konzepts in der Senkung der Schülerzahl ohne Mittelschulabschluss, schwächere Realschüler erhalten eine gezielte Förderung, um den Qualifizierenden Abschluss als Externe erreichen zu können. Eine enge Zusammenarbeit bei der Berufsorientierung, gemeinsame Mittagsverpflegung und bessere Vernetzung der Lehrerkollegien sind weitere Bestandteile des Kooperationsmodells, bei dem die Eigenständigkeit beider Schularten grundsätzlich gewahrt bleibt. Der Standort Brannenburg ist einer von wenigen Modellschulen in Oberbayern-Ost, das Projekt wird evaluiert und wissenschaftlich begleitet.
"Unsere Kinder werden es in Zukunft leichter haben, die für sie richtige Schulart zu finden", betonte Realschulleiter Marcus O. Hochmuth. Neben der räumlichen Nähe sei das zweite entscheidende Kriterium für das Gelingen des neuen Modells die Harmonie zwischen beiden Schulleitern, welche schon in der Vergangenheit auf gemeinsamen Veranstaltungen und einen regen Informationsaustausch basierte. Auch Mittelschulleiterin Alexandra Mayr befürwortete das neue Konzept: Mit der Realisierung des Kooperationsmodells könnten die vorhandenen Ressourcen besser genutzt werden und die fast 1500 Schüler beider Schularten von einem gemeinsamen pädagogischen Konzept profitieren. Die frühzeitig mögliche Beratung der Eltern durch beide Schularten optimiere das Angebot.

Der Dank der beiden Schulleiter richtete sich an die Verantwortlichen in Gemeinde, Landratsamt, Schulamt, Ministerium und Elternbeirat, die den Boden für den "Brannenburger Weg" bereiteten und mit deren Unterstützung das neue Schulmodell zum Erfolg führen soll.
Als ehemaliger Hauptschullehrer mit schulischen Themen eng verbunden sicherte Landrat Josef Neiderhell die finanzielle Unterstützung durch Zahlungen aus dem Konjunkturpaket für den "Jahrtausendsprung" der beiden Schulen zu. Mit der Zusammenarbeit zwischen Mittel- und Realschule verbessere sich das schulische Angebot im Inntal deutlich, nun liege es an den Beteiligten, damit sich das neue Modell schnell mit Leben fülle.

"Kein Verlierer, sondern nur Sieger" produziere das neue Modell, betonte der damalige Bürgermeister und Schulverbandsvorsitzender Mathias Lederer. Mit der bestmöglichen Unterstützung könnten die Schüler zukünftig beim Wechsel zwischen den Schularten begleitet und gefördert werden.
Optimistisch für die Zukunft stimmten ihn die offenen Türen zwischen beiden Schulen, so Peter Peltzer, ehemaliger Ministerialbeauftragter für die Realschulen in Oberbayern-Ost. Entgegen häufig geäußerter Kritik stünden die bayerischen Mittelschulen im bundesweiten Vergleich an der Spitze und leisteten exzellente Arbeit. Mit dem Kooperationsmodell erfülle das Ministerium seine Hausaufgaben für eine weitere Verbesserung des schulischen Angebotes.

Beste Voraussetzungen für den "Brannenburger Weg" sah auch das Schulamt Rosenheim. Als Pate und Begleiter gewähre man die notwendige Unterstützung der durch Lage und Ausstattung hervorragend für das Projekt geeigneten Schulen. Auch die beiden Gremien der Elternvertretung begrüßten das neue Modell und hoffen "auf einen großen Erfolg für unsere Kinder", so Peter Moser, damaliger Elternbeiratsvorsitzender der Realschule.


Das Projekt "Kooperationsmodell" wird unterstützt und gefördert vom KJR Rosenheim und über den Bayerischen Jugendring aus Mitteln zur Umsetzung des Kinder- und Jugendprogramms der Bayerischen Staatsregierung.

 

 

 

 

Kooperation Mittelschule und Realschule
 
Seit mehreren Jahren werden Kooperationsformen zwischen Mittelschulen und Realschulen im Rahmen eines Schulversuchs erprobt. Diese Kooperationen sollen die Durchlässigkeit zwischen den beiden Schularten verbessern und den Schülerinnen und Schülern einen passgenauen Bildungsweg in unserem differenzierten bayerischen Schulsystem ermöglichen.
 
In diesem Zusammenhang möchte das Staatsministerium für Unterricht und Kultus darauf aufmerksam machen, dass für die Kooperation Mittelschule-Realschule ein Flyer und ein Podcast entwickelt wurden.
 
Über die folgenden Links können Sie diesen Flyer (PDF) und den Podcast herunterladen oder weiter unten direkt in Ihrem Browser ansehen.